Ganze 55 verschiedene Diäten listet eine Übersicht vom FOCUS. Im Jahr 2015 erschienen 119 neue Kochbücher für die vegane Küche und auch Ernährungstrends wie Clean Eating verbreiten sich zunehmend in der Gesellschaft. Von der zur jeweiligen Blutgruppe passenden Ernährung, bis hin zum akribischen Punktezählen mit angeschlossener Nahrungsindustrie à la „Weight Watchers“ ist nahezu alles mit dabei. Und dann wären da noch diese ganzen sogenannten Superfoods, von denen alle sprechen.
Paleo: Ernährung wie ein Steinzeitmensch
Sich zu ernähren wie in der Steinzeit, das ist der momentan sehr beliebte Paleo Lifestyle. Der Begriff Paleo kommt von Paläolithikum, der Altsteinzeit. Bei diesem Ernährungstrend werden Milchprodukte sowie Getreide vollkommen vom Speiseplan gestrichen, denn diese isst der Mensch erst, nachdem er sesshaft wurde. Stattdessen besteht der Speiseplan aus Nüssen, Eiern, Fisch, Fleisch und auch Gemüse, Samen und Früchten. Eben aus allem, was die Natur zu Zeiten der Jäger und Sammler zu bieten hatte.
Verfechter der Paleo-Ernährungsform bezeichnen ihre Lebensmittel auch als Real Food und gehen davon aus, dass sich die menschlichen Gene und somit auch der Verdauungstrakt seit der Steinzeit bis heute nicht gravierend verändert haben. Also wieso nicht auch die von damals gewohnte Ernährung beibehalten?
Clean Eating – was esse ich da eigentlich?
Nicht die Hygiene spielt beim Clean Eating eine Rolle, sondern die Qualität. Möglichst vollwertige, frische und natürliche Lebensmittel stehen dabei auf dem Speiseplan dieses Ernährungstrends. Was das betrifft, mag sich Clean Eating zunächst nicht gravierend vom Paleo Lifestyle unterscheiden, jedoch sind Milch- und Getreideprodukte erlaubt. Verzichtet werden muss aber auf Hochverarbeitetes wie beispielsweise Fertigprodukte und somit auch auf synthetische Zusatzstoffe sowie Geschmacksverstärker.
Beim Clean Eating geht es weniger um den Gewichtsverlust als darum, bewusst wahrzunehmen, welche Lebensmittel man konsumiert, viel Wasser zu trinken und den Körper langfristig mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen. Das ist das cleane Ernährungskonzept. Man beachtet hier einfach die Zutatenliste auf der Lebensmittelverpackung: Je kürzer, desto besser.
Low Carb bis No Carb
Diäten, bei denen man Kohlenhydrate reduziert oder gar nicht zu sich nimmt, gibt es viele. Sie heißen Atkins, Strunz oder LOGI und auch die Paleo-Ernährung gehört dazu. Auf Brot, Nudeln oder Süßes wird komplett verzichtet, Eiweißprodukte wie Fleisch und Eier werden im Gegensatz dazu vermehrt verzehrt.
Bei einer Low Carb-Diät sind komplexere Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten im geringen Maße erlaubt. Denn diese haben einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel als die einfachen. Letztere verstecken sich in Weißmehlprodukten und veranlassen eine starke Ausschüttung von Insulin, das wiederum die Einlagerung von Fett im Körper begünstigt. Daher die Schlussfolgerung, dass durch eine Low bzw. No Carb-Ernährung Fettpölsterchen gar nicht erst entstehen können.
Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel kann kritisch sein
Durch Diäten und Ernährungstrends mag ein Gewichtsverlust möglich sein. Eine zu schnelle Gewichtsreduzierung lässt sich jedoch meistens nicht auf den Verlust von Kalorien, sondern von wichtigen Salzen, Mineralien und Flüssigkeit zurückführen. Außerdem fehlen dem Körper ohne Kohlenhydrate wichtige Energiereserven und es können Mangelerscheinungen entstehen. Schwangere, ältere Menschen und solche, die an Problemen mit Leber, Nieren oder dem Herz- Kreislaufsystem leiden, sollten besser von einer Low Carb-Diät wie beispielsweise Paleo Abstand nehmen. Denn die vermehrte Aufnahme von fetthaltigen Eiweißprodukten belastet die Organe und Arterien.
Kritiker der vielen Low Carb-Diäten behaupten, dass sich die Verdauungsfunktionen vom damaligen Neanderthaler sehr wohl bis zum späteren Homo Sapiens verändert haben. Letzterer sei aufgrund einer weniger starken Nieren- und Leberfunktion nicht mehr dazu in der Lage, so große Eiweißmengen wie sein älterer Bruder zu verwerten. Daher könnten auch bei gesunden und fitten Menschen durch den einseitigen und kohlenhydratarmen Speiseplan solcher Ernährungstrends Mangelerscheinungen entstehen.
Welche Ernährungsform könnte zu mir passen?
Wenn Sie beispielsweise Gluten oder Laktose nicht vertragen, ist es natürlich offensichtlich, dass Sie auf Getreide- oder Milchprodukte verzichten oder auf Alternativen zurückgreifen müssen. Wenn Sie jedoch überlegen zur Gewichtsreduzierung auf diese Produkte zu verzichten, sollten Sie dies am besten mit Ihrem Arzt besprechen.
In jedem Fall sollten Sie jedoch darauf achten, Ihrem Körper die durch den Ausschluss von Nahrungsmitteln fehlenden Nährstoffe nicht vorzuenthalten und auf anderem Wege aufzunehmen. Ansonsten verlieren Sie zwar möglicherweise an Gewicht, könnten aber durch die Mangelerscheinungen hervorgerufene Nebenwirkungen feststellen.
Leckere Alternativen bei Low Carb-Diäten
Eine einfache Lösung für eine langfristige Gewichtsreduzierung ohne Mangelerscheinungen können speziell darauf abgestimmte Lebensmittel wie Redukta-Plussein. Sie können bei Bedarf auch ganze Mahlzeiten ersetzen, machen satt und enthalten alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine, die dem Körper bei einer Diät fehlen könnten.
Bei Heißhungerattacken auf Süßigkeiten wirken getrocknete Cranberriesals leckerer Ersatz. Sie sind fruchtig süß und können wunderbar nebenbei genascht werden. Und da Samen beim Paleo-Ernährungstrend erlaubt sind, können Sie beispielsweise Chia-Samenauf Ihren Speiseplan setzen. Sie quellen im Magen schön nach und sättigen daher für einige Stunden.
Schon einmal einen Paleo Chia-Pudding ausprobiert? Einfach zwei Esslöffel Chia-Samen über Nacht in Kokosmilch aufquellen lassen. Mit etwas Honig und frischen Früchten verfeinern: Fertig!