Bärlauch und Löwenzahn – tierisch gut
Man konnte es schon kurz erschnuppern und bald ist es hoffentlich endgültig soweit: Frühling! Wenn es langsam wärmer und sonniger wird und die Tage länger, kommt auch die Natur wieder in Schwung. Und Frühling kann man nicht nur sehen (er ist grün!) und riechen (er riecht toll!) – sondern bald auch endlich wieder schmecken (Sie ahnen es: er ist lecker!). Den Anfang machen da hierzulande zwei Klassiker der Frühjahrsküche: Bärlauch und Löwenzahn.
Bärlauch – nicht so „knofelig“, bitte!
Laut einer Legende war der Namensgeber des Bärlauchs tatsächlich Meister Petz, der sich nach langem Winterschlaf gierig auf ihn stürzte. Wir verstehen ihn gut. Denn etwas so Leckeres frisch vor der eigenen Haustür zu ernten und zu verspeisen – das hat uns nach dem langen Winter auch gefehlt. Und da ist der Bärlauch tatsächlich meist in der Pole-Position und kann in heimischen Wäldern vielerorts bereits früh im Jahr geerntet werden.
Tipp: Sammler sollten unbedingt beachten, dass sie nicht versehentlich zum recht ähnlichen Maiglöckchen, der Herbstzeitlosen oder dem Aronstab greifen, denn die sind ziemlich giftig; wer auf Nummer Sicher gehen will, kauft seinen Bärlauch besser auf dem Markt.
Viele schätzen Bärlauch als Alternative zum Knoblauch, mit dem er ja auch eng verwandt ist. Geruch und Geschmack sind sehr ähnlich, allerdings hat Bärlauch nicht die manchmal etwas „geruchsintensiven“ Nebenwirkungen seines Geschwisterchens. Er ersetzt (oder ergänzt) Knoblauch beispielsweise in Pestos, Kräuterbutter und -quark, macht sich aber auch gut in Salaten, Suppen und Saucen. Aus gesundheitlicher Sicht sind vor allem die enthaltenen Schwefelverbindungen, vor allem Alliin, zu nennen.
Löwenzahn – bitter, bitte!
Mit am Start im Frühling steht auch – achten Sie beim nächsten Spaziergang ruhig darauf – der altbekannte Löwenzahn. Dass er hier Erwähnung findet mag überraschen. Oftmals wird er ja von Kindern geerntet, um ihn zu einer (überraschend lautstarken) Tröte umzubauen oder später im Jahr als „Pusteblume“ zu benutzen. Gartenbesitzern gilt er eher als Unkraut, doch sollte man sich überlegen, ob man sich nicht doch mit ihm arrangieren kann: Er dient gerade im Frühjahr den ersten munter gewordenen Bienen als dankbar angenommene Weide – der Lohn hierfür ist dann ein kräftiger Löwenzahnhonig. Doch auch die Pflanze selbst ist verwertbar:
- Aus den Blüten lässt sich sogenanntes cramaillotte herstellen, eine in Frankreich und der Schweiz beliebte Löwenzahnkonfitüre .
- Die Blätter der jungen Pflanzen passen mit ihrem würzigen, leicht bitterem (Löwenzahn enthält zahlreiche Bitterstoffe!) Geschmack in jeden Frühlingssalat. Sie können aber auch gegart werden, beispielsweise so wie man frischen Spinat zubereiten würde.
- Aus den getrockneten Wurzeln lässt sich Tee gewinnen, Löwenzahntee findet sich in vielen beliebten Kräuterteemischungen.
Dass sein Name wie beim Bärlauch ebenfalls „tierisch“ ist, ist übrigens reiner Zufall: Löwenzahn heißt, wie er heißt, weil seine zackigen Blätter an die Zähne von Löwen erinnern.