Warum braucht die Haut im Frühjahr eine andere Pflege als im Winter?
Der Winter ist vorbei und mit ihm auch die eisigen Minusgrade und der frostige Wind. Das merken nicht nur wir, sondern auch unsere Haut. Sie stellt sich auf die veränderten Bedingungen ein. Sollten Sie bei sich Im Frühling also verstärkt Akne, Hautsensibilität oder Feuchtigkeitsverlust beobachten, dann liegt das an dieser Umstellung. Bisher war die Lipid- und Talgproduktion im Winterschlafmodus. Nun wird diese Produktion wieder angeregt. Jetzt hat Ihre oberste Hautschicht zu tun mit den steigenden Temperaturen und einer zunehmenden UV-B-Strahlung der Sonne. Hautirritationen, Schuppen, Rötungen – das alles kann dadurch vermehrt auftreten. Leiden Sie zudem an Allergien gegen Pollen, kann auch noch verstärkter Juckreiz auftreten. Die schon erwähnte gesteigerte Talgproduktion in Verbindung mit einer trockenen, schuppigen Haut stellt eine optimale Grundlage zum Entstehen einer Akne dar. Bis hierhin klingt das recht hoffnungslos. Doch Sie sind dieser Umstellung und den damit verbundenen Folgen keinesfalls machtlos ausgeliefert. Wie können Sie Ihre Haut in dieser Übergangszeit pflegen und unterstützen?
Was braucht die Haut im Frühling?
Sie wissen bereits, dass die Lipid- und Talgproduktion der Haut im Frühling hochgefahren wird. Das heißt, dass Sie bei Ihrer Pflege darauf achten sollten, dass sie weniger reichhaltig ist, dafür aber mehr Feuchtigkeit spendet. Benutzen Sie also keine zu reichhaltigen bzw. „fettigen“ Produkte in Ihrer Hautpflege. Sie riskieren sonst Pickel und verstopfte Poren. Gute Feuchtigkeitsspender und stärkende Pflegestoffe sind Produkte mit:
- Hyaluronsäure
- Ceramide
- Urea
- Aloe Vera
Welche Vitamine fehlen bei sehr trockener Haut?
Hautpflege ist nicht nur eine Frage der richtigen Creme. Um reibungslos funktionieren zu können, braucht die Haut auch Nachschub an „Baumaterial“, das man ihr in Form von Nährstoffen zur Verfügung stellen sollte. Dies geschieht über die Nahrung oder Nahrungsergänzung.
Diese Vitamine helfen Ihrer Haut:
- Vitamin A: Auch Retinol genannt. Dieses Vitamin hat viele Aufgaben. Der Haut kommt es zugute, dass durch Retinol die Produktion der Hornzellen angekurbelt wird. Sie schützen die Haut.
- Vitamin B3: Auch Niacin genannt. Es wirkt als Antioxidans der Hautalterung entgegen und ist an der Kollagenbildung beteiligt. Kollagen gibt der Haut Festigkeit und Struktur, wodurch ein übermäßiger Feuchtigkeitsverlust verhindert wird.
- Vitamin B7: Auch Biotin genannt. Es ist an der Regulierung der Talgproduktion und an der Vorbeugung von Unreinheiten und Entzündungen beteiligt.
- Vitamin B9: Auch Folsäure genannt. Wie das Vitamin B3 (Niacin), sorgt auch die Folsäure dafür, dass in der Haut Kollagen gebildet wird, welches als stützendes Gerüst der Haut gilt.
- Vitamin E: Auch Tocopherol genannt. Es schützt die Haut gegen schädliche UV-Strahlung.
- Vitamin C: Auch Ascorbinsäure genannt. Ascorbinsäure wirkt Akne, Pigmentflecken und Pickeln entgegen.
Eine Umstellung für Ihre Haut
Sie haben sich nun für eine angepasste Pflege entschieden. Wieso haben Sie dann das Gefühl, dass die Hautunreinheiten, Pickelchen, Rötungen oder der Juckreiz erst einmal schlimmer wird? Hier spricht man von einer Erstverschlimmerung oder auch „Skin Purging“, die bei einer Pflegeumstellung eintreten kann. Vor allem Menschen, die zu Akne neigen, sind davon betroffen. Nehmen Sie neue Wirkstoffe mit in Ihre Pflegeroutine auf, welche die Zellerneuerung ankurbeln, kann das Ihre Haut erst einmal überfordern. Hierzu zählen vor allem Wirkstoffe wie Vitamin A (Retinol), Fruchtsäuren und Vitamin C. Ihre Haut liebt diese Wirkstoffe, weiß das manchmal nur noch nicht. Sie muss sich erst einmal an sie gewöhnen und aus ihrer gewohnten Routine ausbrechen.
Wie lange braucht die Haut, um sich an eine neue Creme zu gewöhnen?
Von „sofort“ bis hin zu „ein paar Monate“ ist alles möglich. Unser Hautmikrobiom ist so individuell wie unser Fingerabdruck, weswegen eine generelle Aussage schwierig zu treffen ist. Es kann sein, sie merken nichts von der Umstellung. Das ist übrigens kein Zeichen dafür, dass die neue Creme nicht oder nicht besser wirkt als Ihre alte. Es kann aber auch sein, dass sie es einige Wochen oder sogar Monate spüren, dass Ihre Haut nun anders arbeitet. Bleiben Sie dran! Wenn Sie nun diese hautfreundlichen Stoffe in Ihrer Pflege aufgenommen haben, dann dankt es Ihnen Ihre Haut auf lange Sicht!
Fazit
Ihre Haut hat im Frühling andere Bedürfnisse als im Winter. Setzen Sie im Frühjahr eher auf Feuchtigkeit als auf Reichhaltigkeit und schauen Sie, dass Sie Ihrer Haut auch von innen genügend Baumaterial liefern, mit dem sie arbeiten kann. Und haben Sie – falls nötig – Geduld! Ihre Haut wird Sie lieben – und umgekehrt auch!