In den letzten Jahren haben sogenannte Superfoods wie Goji-Beeren oder Chiasamen durch ihren hohen Nährstoffgehalt vor allem bei Ernährungsbewussten für Begeisterung gesorgt. Moringa Oleifera jedoch übertrifft diese Pflanzen bei Weitem: dieser „Wunderbaum“ oder „Baum des Lebens“ gilt als nährstoffreichste Pflanze der Welt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die ursprünglich aus der Himalaya-Region im Nordwesten Indiens stammende Pflanze wird heute in den Tropen und Subtropen in Afrika, Asien sowie in Südamerika angebaut und dient als vielfältig verwendbares Nahrungs- und Heilmittel. In Deutschland ist Moringa Oleifera aufgrund des brennenden und stechenden Geruchs seiner Wurzeln auch als „Meerrettichbaum“ bekannt. Dieser Name stammt von den englischen Kolonialherren in Indien, die Moringa als Meerrettichersatz nutzten.
Die geballte Heilkraft der Natur
Den eigentlichen Nutzen dieses Baumes bilden die rund 90 für den menschlichen Körper wichtigen Nährstoffe, die sich praktisch in allen Teilen der Pflanze wiederfinden. Dies sind insbesondere wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie 18 von 20 bekannten essenziellen und nicht-essenziellen Aminosäuren. Dabei sind die essentiellen Aminosäuren, welche nicht vom Körper selbst hergestellt werden können und darum mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, allesamt in Moringa Oleifera nachweisbar. Die Menge an Vitaminen und Mineralstoffen übertreffen die anderer Pflanzen um ein Vielfaches: so ist in Moringa nachweislich sieben Mal mehr Vitamin C enthalten als in Orangen und zum Beispiel 17 Mal so viel Kalzium wie in Milch. Daneben ist Moringa Oleifera für ihren außergewöhnlich hohen ORAC-Wert bekannt (50.000 µmol TE/100 g). Dieser zeigt an, dass die Pflanze besonders viele freie Radikale neutralisieren kann und somit über sehr gute antioxidative Eigenschaften verfügt. Die Inhaltsstoffe sind zudem von Natur aus in einem optimalen Verhältnis zusammengesetzt, sodass sie vom Körper leicht aufgenommen werden können und sich in ihrer Wirkungsweise gegenseitig begünstigen.
Die Blätter des Wunderbaums Moringa Oleifera
Die meisten Nähr- und Vitalstoffe stecken in den Blättern von Moringa Oleifera. Sie können ähnlich wie Spinat als Gemüse zubereitet oder zu einem Saft ausgepresst werden. Nach thailändischer Tradition werden die jungen Zweige gar blanchiert und zu einer Suppe serviert. Eine Weiterverarbeitung zu Pulver und Kapseln ist außerdem üblich, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu konservieren und zu konzentrieren. Das lohnt sich, denn die Blätter enthalten einen besonders hohen Anteil an Vitamin A, B und C sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Natrium, Kalium, und Eisen. So kann ein Tee, der traditionell aus den Blättern des Meerrettichbaums bereitet wird, zum Beispiel zur Vorbeugung von Erkrankungen eingesetzt werden und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Auch äußerlich lassen sich die Blätter bei Hautirritationen anwenden, da die Inhaltsstoffe entzündungshemmend wirken.
Gesunde und nützliche Spezialeffekte von Moringa-Bestandteilen
Neben den Blättern können auch die Samen, Schoten, Blüten und Wurzeln zu Nahrungs- und Heilmitteln verarbeitet werden. Die besondere Eigenschaft der Moringa-Samen ist ihre wasserreinigende Wirkung. Gibt man die zerriebenen Samen in verschmutztes Wasser, binden sie darin enthaltene Bakterien und Partikel, sodass sauberes Trinkwasser zurückbleibt. Weshalb sich auch die Fernsehshow „Wer weiß denn sowas?“ in der ARD mit dem Moringa-Baum und seinen besonderen Eigenschaften beschäftigte.
[otw_shortcode_button href=“https://www.daserste.de/unterhaltung/quiz-show/wer-weiss-denn-sowas/videos/27240_Moringafilter-100.html“ size=“medium“ bgcolor=“#006631″ icon_type=“general foundicon-video“ icon_position=“right“ shape=“square“ color_class=“otw-green“]Zum Moringa-Beitrag[/otw_shortcode_button]Die Samen werden jedoch auch zu Öl verarbeitet, welches als Speiseöl, aber auch als Grundlage für Kosmetika oder Treibstoff dient. Die Schoten der Moringa Oleifera werden ähnlich wie Bohnen in der Küche verwendet und verfeinern zum Beispiel Curries. Die Blüten, die Wurzeln sowie der Stamm werden in der Volksmedizin bei der Behandlung von Tumoren eingesetzt.
Moringa – der Vitalstoff für Jung und Alt
Die Einsatzgebiete von Moringa-Oleifera sind vielfältig: Neben der Linderung von alltäglichen Leiden wie Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Beschwerden kann die Pflanze beispielsweise auch bei Mangelernährung, Entzündungen, Durchfall und Fieber eingesetzt werden. Laut den Angaben des Gesundheitsinstituts Deutschland ist die Einnahme von Moringa aufgrund ihrer positiven Eigenschaften für bestimmte Personengruppen besonders empfehlenswert. Schwangere sorgen damit für eine gesunde Entwicklung ihres Kindes. Die für das Wachstum wichtigen Aminosäuren können sich auch auf ältere Kinder vorteilhaft auswirken. Im Gegenzug sorgen die Wirkstoffe von Moringa Oleifera auch für Fitness und Vitalität im Alter. Darüber hinaus können Sportler durch die Einnahme von Moringa ihre Leistungsfähigkeit steigern.
Der Baum des Lebens
Moringa Oleifera ist ein gutes Beispiel für eine einfach anzubauende Pflanze, die einen sehr hohen – wenn nicht den höchsten – Nährstoffgehalt aufweist. Darauf machte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im September 2014 aufmerksam. Ihr erstaunliches Wachstum von bis zu acht Metern im ersten Jahr macht sie schnell verfügbar und vor allem in den ärmeren Regionen der Erde zu einem erschwinglichen Heil- und Nahrungsmittel. Auch hierbei wird sie ihrem Beinamen „Baum des Lebens“ gerecht. Wie bedeutsam sie auch für uns sein kann, zeigen die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2006, in welcher festgestellt wurde, dass der Einsatz von Moringa-Blättern eine positive Wirkung auf eine durch Alkohol geschädigte Leber haben kann. Weiterhin wird der Pflanze eine krebsvorbeugende Wirkung zugeschrieben. Die Erforschung dieses Wunderbaums dauert noch an und wir dürfen die Bekanntgabe weiterer positiver Wirkungen dieser außergewöhnlichen Pflanze erwarten.