„Avoir un Cœur D’Artichaut“: Jemanden, der sich gerne verliebt, dem bescheinigen die Franzosen, „das Herz einer Artischocke“ zu haben. Außerdem gilt die Artischocke als „Königin des Gemüses“. Und wurde 2003 nicht zuletzt wegen des reichlich enthaltenen Cynarins zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Sie war dem französischen Adel lange ein Zeichen von Reichtum – und gar Namensgeberin der sogenannten „Artischockenkriege“ zwischen verfeindeten Mafia-Clans im Amerika der 1930er – wobei es tatsächlich um ein Monopol an dem Gemüse ging …
Ziemlich viel Tamtam um ein disteliges Gewächs, mit dem wenige auf den ersten Blick viel anfangen können? Es oftmals bloß vom Vorspeisenbuffet, der Pizzakarte oder aus dem Glas kennen? Finden wir nicht!
Artischocken im Ganzen zubereiten
Wer sich der Artischocke und ihrem begehrten Herzen einmal auf natürliche und ganz und gar klassische Weise nähern möchte (leiser 1980er-Jahre-Alarm), sollte sich einfach trauen. Denn das ist gar nicht so schwer. Lohnt aber in jederlei Hinsicht!
Wir empfehlen, sie auf dem Markt oder beim Gemüsehändler als Ganzes zu erwerben. Als Vorspeise wären das je nach Größe und Hunger – beides kann naturgemäß schwanken – dann so ein bis drei Artischocken pro Person. Die kleinen Exemplare machen naturgemäß mehr Arbeit, sind dafür meist zarter, die großen ergiebiger. Mit allen machen Sie Folgendes:
- Den Stiel, die äußeren Blätter und die holzigen Teile der inneren Blätter entfernen.
- Das Gemüse in leicht kochendem Salzwasser mit reichlich frisch gepresstem Zitronensaft (verhindert, dass sie braun werden und gibt eine frische Note) garen.
Tipp: Wer mag, gibt noch ein paar Knoblauchzehen, Pfefferkörner oder Lorbeerblätter hinzu.
Wie lange das dauert? Schwer zu sagen! Je nach Größe vielleicht 20, vielleicht 40 Minuten… Gar sind sie in jedem Fall, wenn die Blätter sich ganz leicht rausziehen lassen. Das ist dann auch das Stichwort, denn …
Artischockenblätter „zutzeln“
… währenddessen hatten Sie Zeit, eine Vinaigrette, Aioli, Sauce Bernaise oder was Sie mögen herzustellen. Die stellt man dann mit den gekochten Artischocken einfach in die Mitte des Tisches, jeder zupft sich so viele Blätter heraus wie er mag, tunkt sie in den Lieblingsdip und „zutzelt“ den weichen Teil des Blattes. Der Rest ist leider ungenießbar.
Sehr lecker, allerdings etwas mühsam und nicht besonders ergiebig – zugegeben – das war zum Glück aber noch nicht alles. Darunter kommt erst nochmal etwas Überschuss, das sogenannte „Heu“, das man so gut es geht mit einem Löffel entfernen kann, bis man schließlich das sprichwörtliche „Herz der Artischocke“ – den Boden – finden wird. Mit dem leicht bitteren und sehr schmackhaftem Kern des Gemüses können Sie dann allerlei anstellen: Klassisch als Antipasti oder auf Pizza, als Gemüsebeilage, im Püree, im Risotto – oder, wenn noch Dips da sind, einfach so… Garantiert ist: Sie werden sich immer wieder neu verlieben!
PS: Wenn Ihnen das dann doch zu aufwändig ist, greifen Sie einfach – gerade nach üppigen Mahlzeiten – zu unseren Artischocken-Kapseln inklusive Cholin. Das trägt zu normalem Fettstoffwechsel und dem Erhalt einer normalen Leberfunktion bei.