Und schon wieder dieser Schmerz! Kaum aufgestanden, da breitet er sich im ganzen Körper aus. Fast jeder hat es schon einmal erlebt – Gelenkbeschwerden. Sie sind so häufig wie auch vielfältig und treten in fast allen Altersklassen auf. Besonders oft und intensiv sind jedoch Ältere betroffen. Während junge Menschen häufig aufgrund von Verletzungen über Gelenkbeschwerden klagen, spielen im Alter Entzündungen und degenerative Veränderungen eine entscheidende Rolle.
Entzündungen, Rheuma, Arthritis und Gicht
So vielseitig wie ihr Auftreten sind auch die verschiedenen Begriffe rund um Gelenkbeschwerden. Rheuma steht als eine Art Oberbegriff für verschiedene Entzündungen der Gelenke. Dazu gehört zum Beispiel auch die Gicht. Gicht steht in Verbindung mit der erhöhten Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst und Innereien und tritt häufig nachts als Gichtanfall im großen Zeh auf. Der Grund: Harnsäure sammelt sich in zu großer Menge im Blut an und bildet Ablagerungen. Die häufigste Gelenkentzündung ist jedoch die rheumatoide Arthritis. Hierbei schwellen die betroffenen Gelenke an und verursachen starke Schmerzen.
Degenerative Veränderungen
Degenerative Veränderungen sind im Grunde Abnutzungserscheinungen. Ebenso wie technische Geräte können auch Gelenke verschleißen. Der Knorpel, also die Pufferschicht zwischen den Knochen, baut im Laufe des Lebens immer mehr ab, sodass die Knochen nach und nach immer mehr aufeinander reiben. Diesen Gelenkverschleiß nennt man auch Arthrose. Übergewicht und schwere körperliche Arbeit können eine Arthrose fördern, sodass der Verschleiß der Gelenke früher einsetzt und sich stärker bemerkbar macht.
Was aber wenn die Gelenkbeschwerden bereits stark vorangeschritten sind?
Leider ist die rheumatoide Arthritis bislang nicht heilbar, sie kann aber behandelt und somit erträglicher gemacht werden. Neben einer fleischarmen Ernährung und einer regelmäßigen Physiotherapie, durch die die Gelenke beweglich bleiben sollen, können auch Ergo- und Wärme- bzw. Kältetherapie hilfreich sein. Ebenfalls Bestandteil solcher Behandlungen sind entzündungshemmende Medikamente. In manchen Fällen lässt sich eine Operation jedoch nicht vermeiden. Umso wichtiger ist die Vorsorge, z. B. in Form von Sport.
Gelenkbeschwerden bei Sportlern
Nun können aber auch bei vermeintlich gesund lebenden (Hochleistungs)-Sportlern starke Gelenkbeschwerden auftreten. Zum einen sind sie durch die enormen Belastungen und geringen Regenerationszeiten stärker vom Verschleiß ihrer Gelenke betroffen, zum anderen sind sie auch anfälliger für Verletzungen. Beides kann zu Gelenkbeschwerden führen. Bei Verletzungen von Hobby-Sportlern helfen oft aber schon ein Schmerzgel oder ein Pflege-Balsam für die Gelenke.
Aber ist Sport dann nicht Gelenkmord?
Nein, nicht unbedingt. Experten empfehlen sogar, dass Gelenke viel bewegt werden sollen, um die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel einzumassieren. Hinzu kommt:
- Die Gefahr von Abnutzungserscheinungen und Verletzungen durch Überlastung ist bei Hobby-Sportlern längst nicht so groß.
- Die Gelenkbelastung ist stark von der Sportart abhängig.
Gerade Sportarten mit abrupten Richtungswechseln, hartem Boden und unberechenbaren Gegnern belasten die Gelenke enorm. Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Squash und Tennis sind also gewissermaßen Gift für die Gelenke. Insbesondere die Kniegelenke von Profibasketballern sind am Ende ihrer Karriere oftmals abgenutzter als die eines normal aktiven 60-jährigen, da sie vielfach mehrere Spiele pro Woche absolvieren müssen. Doch es gibt auch gelenkschonende Sportarten.
Der richtige Sport für die Gelenke
Entscheidend ist die Art der Bewegung. Während die zuvor angesprochenen Sportarten sehr gelenkbelastend sein können, sind Sportarten wie Rudern, Radfahren, Walking und Schwimmen deutlich gelenkschonender, weil es durchgehende Bewegungen sind und die Kraft nicht abrupt auf eine einzelne Stelle sondern den ganzen Körper wirkt. Krafttraining im Fitness-Studio kann ebenso positive Wirkungen haben, solange die gestemmten Gewichte nicht zu schwer sind. Denn dadurch können Muskeln aufgebaut werden, was wiederum zu mehr Stabilität in den Gelenken führt. Neben der Vorsorge durch sportliche Aktivitäten, sollte auch auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen geachtet werden, da diese im Alter oftmals beeinträchtigt ist. So trägt Vitamin C beispielsweise zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Knorpelfunktion bei. Sorgen Sie also vor! Mit gesunder Ernährung, gelenkschonendem Sport sowie ausreichend Nährstoffen sind Sie auch im hohen Alter noch fit wie ein Turnschuh!