Viele Pferdehalter werden zustimmen, dass das sprichwörtliche Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt. Doch die Verantwortung für die Gesundheit des empfindsamen Vierbeiners liegt wiederum auf den Schultern des Reiters bzw. Halters. Deshalb ist es entscheidend, zu wissen, wenn das Pferd erkrankt ist. Wir erklären, was es so schwer macht, eine Erkrankung zu erkennen, welche Anzeichen auf ein Leiden hindeuten und welche grundlegenden Bedingungen ein Pferd benötigt, um gesund zu bleiben.
Wie erkenne ich Schmerzen bei Pferden?
Oft ist es gar nicht so leicht, Schmerzen bei Pferden zu entdecken. Sie haben keinen Schmerzlaut, den sie zum Beispiel bei Verletzungen ausstoßen. Vielmehr zeigen sie Schmerz durch eine veränderte Körperhaltung, Gestik und Mimik und ihr allgemeines Verhalten an. Pferdebesitzer müssen also lernen, welches Verhalten normal und welches außergewöhnlich oder abweichend ist. Das ist oft gar nicht so leicht, da Pferde evolutionär bedingt dazu neigen, Schmerz zu verbergen.
Es gibt allerdings einige Merkmale, die auf Schmerzen beim Pferd schließen lassen:
- Schwerer Atem
- Trübe Augen
- Fieber
- Durchfall
- Steifer, unsicherer Gang
- Weigerung einzelnen Huf zu geben
- Warme Hufe
- Prall gefüllte Blutgefäße am Fesselkopf
- Angelegte Ohren
Oftmals sind diese Indizien aber nicht eindeutig einem speziellen Leiden zuzuordnen. Deshalb haben wir uns einige besonders häufig auftretende Erkrankungen bei Pferden ausgesucht und erklären wie sie sich identifizieren lassen.
Hufrehe
Die sogenannte Entlastungshaltung kann ein Anzeichen für eine Hufrehe, also eine Entzündung der Huflederhaut, sein. Das Pferd versucht durch die Entlastung des entzündeten Hufes Schmerzen zu vermeiden. Dabei verlagert es seinen Schwerpunkt so, dass die betroffenen Hufe weniger belastet werden. Die Krankheit lässt sich am besten anhand eines Röntgenbildes feststellen. Sie gehört zu den häufigsten und gefährlichsten Krankheiten bei einem Pferd. Wenig Bewegung und eine falsche Ernährung können unter anderem Auslöser für eine Hufrehe sein.
Mauke und Strahlfäule
Insbesondere die Hufe der Pferde sind anfällig für Krankheiten. Neben der Hufrehe gehören auch Mauke und Strahlfäule zu den besonders häufigen Krankheitsbildern bei Hengst und Stute. Strahlfäule macht sich durch einen Fäulnisgeruch beim Auskratzen der Hufe bemerkbar. Lahmt das Pferd bereits, ist die Strahlfäule meist schon fortgeschritten und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Die Mauke macht sich vor allem durch Rötungen, schmierigen Belag und ausfallendem Fell bemerkbar, im fortgeschrittenen Stadium bilden sich immer härtere und schorfige Krusten und starke Schwellungen.
Beide Erkrankungen treten oft im Zusammenhang mit Nässe oder unzureichender Sauberkeit im Stall auf. Diese Umstände begünstigen die Entstehung von Bakterien und Kleinsterregern am Huf. Bei regelmäßiger Hufpflege sind Huferkrankungen meist rechtzeitig identifizier- und damit auch therapierbar.
Magen-Darm-Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen werden bei Pferden auch Kolik genannt und lassen sich an anfallartigem Scharren, Umsehen oder Schlagen nach dem eigenen Bauch, Flehmen und einer allgemeinen Unruhe erkennen. In einem fortgeschrittenen Stadium kann es auch zu Schweißausbrüchen, auf den Boden werfen und heftigem Wälzen oder Toben kommen. Gerade im fortgeschrittenen Stadium sollte sofort ein Tierarzt eingeschaltet werden, da eine Kolik zu den häufigsten Todesursachen bei Pferden zählen soll. Offizielle Erhebungen gibt es hierzu nicht. Die Mortalitätsraten schwanken daher stark, abhängig von der Erkrankung. Unstrittig ist aber, dass eine schnelle Diagnose und Behandlung vorteilhaft für das Überleben des Tieres sind.
Pferdepflege: So bleibt das Pferd gesund
Pferdefreunde wissen: Die Haltung eines Pferdes ist nicht mit Hobbys wie dem Sammeln von Briefmarken vergleichbar. Ein Pferd lässt sich nicht einfach in den Stall stellen. Es benötigt tägliche Pflege. Dazu gehören das Fell, die Hufe, die richtige Ernährung, sowie die Sauberkeit und Trockenheit des Stalles ebenso, wie ausreichend Bewegung.
Natürlich kann die Gesundheit des Pferdes immer auch durch andere Faktoren beeinträchtigt werden, wie zum Beispiel genetische Veranlagungen, Stress oder Fremdkörper, in die es beim Ausreiten tritt. Durch die zuvor beschriebenen Maßnahmen können Halter jedoch gute Grundvoraussetzungen schaffen.
Zur Unterstützung der Pferdegesundheit können Ergänzungsfuttermittel mit z. B. Biotin, Selen oder Zink gegeben werden. Pflegemittel wie Huföl können wirkungsvoll vor Pilz- und Bakterienbefall schützen und so zur Gesundheit des Pferdes beitragen.