Heute möchten wir Ihnen drei der berühmtesten Vertreter aus der mediterranen Küche vorstellen. Ohne sie – gemeint sind Rosmarin, Thymian und Salbei – wäre die Küche im Mittelmeerraum nahezu undenkbar. Und deren Verzicht würde wohl heute auch in manch’ hiesigem Haushalt schon eine klaffende Lücke hinterlassen – sowohl kulinarisch als auch vom gesundheitlichen Standpunkt. Mit den richtigen Küchenkräuter lässt sich jedem Gericht die gewisse spezielle Würze verleihen. Doch was leisten die beliebtesten Küchenkräuter sonst noch?
Der Klassiker der Küchenkräuter: Rosmarin
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) gehört zu den immergrünen Sträuchern und kann bis zu zwei Meter groß werden. Die Rosmarinpflanze bevorzugt sonnige, trockene Plätze und kommt sowohl natürlich als auch in kultivierter Form in weiten Teilen des Mittelmeerraumes vor. Neben seiner Verwendung als Zier- und Duftpflanze ist der Rosmarin auch in der Küche ein beliebtes Kraut. Neben seiner Eignung zum Würzen von Fisch, Fleisch und Geflügel – besonders in gegrillter Form – eignet er sich auch zum Verfeinern von Gemüsegerichten, insbesondere auch von Kartoffeln und Tomaten und als Gewürz für Backwaren und Öle. Rosmarin ist fester Bestandteil der Kräuter der Provence. Im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzkräutern verträgt er durchaus auch längere Garzeiten und kann daher bei Sugos und Ragus schon von Beginn an hinzu gegeben werden. Die nadelartigen Rosmarinblätter duften und schmecken stark aromatisch bis bitter, erinnern an den Geruch von Tannennadeln und enthalten oft über zwei Prozent ätherisches Öl und viele Gerbstoffe. Daher ist Rosmarin auch als Heilkraut traditionell beliebt, gilt als kreislaufanregend, durchblutungsfördernd, harntreibend und appetitanregend.
Ein waschechter Vertreter der Provence: Thymian
Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) ist der bekannteste der Gattung der Thymiane, die allesamt zu der Familie der Lippenblütengewächse gehören. Er ist Bestandteil des Bouquet garni sowie der Kräuter der Provence und auch sonst ein beliebtes Gewürz in Suppen, Fisch- und Gemüsegerichten sowie ein häufiger Bestandteil von Würsten. Thymian ist sowohl in getrockneter als auch in frischer Form gebräuchlich und gleichermaßen für den Einsatz in der Küche geeignet. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die getrocknete Variante um ein Mehrfaches ergiebiger würzt als die frische, die wiederum etwas milder schmeckt. In der Heilkunde gilt Thymian mit seinen ätherischen Ölen als keimtötend, entwässernd und verdauungsfördernd; zudem wird ihm eine beruhigende Wirkung nachgesagt. In der Schwangerschaft wird jedoch vor der Einnahme größerer Mengen gewarnt.
Küchen- und Heilkraut: Salbei
Die Verwendung von Echtem Salbei (Salvia officinalis), auch als Heilsalbei bezeichnet, hat in der Medizin und Heilkunde eine lange Tradition. Er gilt – beispielsweise als Tee oder Öl eingenommen oder als Bonbon gelutscht – gleichermaßen als entzündungshemmend, bakterienfeindlich, adstringierend und schweißhemmend. Stillende Mütter sollten auf größere Mengen Salbeis verzichten, da er jedoch auch den Milchfluss negativ beeinflussen kann. In der Küche ist Salbei – idealerweise frisch vom Bäumchen gezupft oder auch getrocknet – vor Allem in Italien sehr beliebt. Die Klassiker „Gnocchi mit Salbeibutter“ und „Saltimbocca alla Romana“ (in Parmaschinken und Salbei gewickelte Kalbsschnitzel in Weißweinsauce) wären ohne das würzig bis bitter schmeckende und oft ein wenig parfümiert duftende Kraut undenkbar, aber auch bei deftigeren Fleischgerichten wird er gerne eingesetzt, da er deren Bekömmlichkeit fördert. Wie Rosmarin und Thymian ist er fester Bestandteil der Kräuter der Provence.