In seiner Familie gibt es ca. 30 verschiedene Arten. Er blüht nicht nur in Violett, sondern auch in Pink und Gelb und sein Einsatzgebiet reicht von der Motten- und Mücken-Abwehr über Stimmungsaufhellung bis hin zur Tischdekoration: Lavendel.
In diesem Blogbeitrag geht es um den „echten Lavendel“ (Lavandula Angustifolia), der bereits im Jahr 2020 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde, denn er enthält hunderte wirksame Inhaltsstoffe.
Lavendel als Badezusatz
Schon die Römer schätzten Lavendel als desinfizierenden Badezusatz in ihren Badehäusern, da er Keime, Viren, Bakterien und Pilze abtötet. Daher auch sein Name, der vom lateinischen „lavare“ abgeleitet wird, was „waschen“ bedeutet. Doch auch, wer alleine in die Wanne steigt, profitiert von den positiven Eigenschaften eines Lavendel-Bads.
Lavendelöl gegen Mücken und Motten
Kennen Sie noch die kleinen selbstgenähten Stoffsäckchen, die man mit getrockneten Lavendelblüten füllte, um sie dann in den Kleiderschrank zu legen? Ein effektives Mittel, um Motten von unseren Kleidern fernzuhalten, das wussten schon unsere Großmütter. Doch auch Stechmücken mögen den Duft nicht. Deswegen hilft Lavendel auch hervorragend beim Kampf gegen die lästigen und ungebetenen Gäste, die regelmäßig laue Sommerabende und -nächte stören. So ein hübscher Lavendelstock vertreibt die Eindringlinge. Denselben Effekt haben auch ein paar Tropfen eines Lavendel-Öls in eine Duftlampe.
Hinweis zu ätherischen Ölen
Direkt auf der Haut wird Lavendelöl – so wie übrigens alle ätherischen Öle – am besten in verdünnter Form angewandt. Wenn sie in Kontakt mit den Schleimhäuten kommen, kann es sonst zu Verätzungen kommen.
Lavendel bei Nervosität und Schlafproblemen
Bereits im 12. Jahrhundert erkannte Hildegard von Bingen, dass Lavendel eine Wirkung auf unseren Geist hat. Mittlerweile verstehen wir auch besser, wieso dies der Fall ist.
Lavendelöl enthält unter anderem Linalool und Linalylacetat. Diese blockieren im Gehirn den Fluss der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Außerdem wird der Abbau des Glücksbotenstoffs Serotonin gehemmt. Es fällt uns in der Folge leichter zu entspannen, Angstgefühle werden weniger. Großer zusätzlicher Vorteil: Lavendelöl macht nicht abhängig wie andere starke Beruhigungsmittel. Somit ist Lavendel auch ein gern eingesetzter Helfer, wenn es um Schlafprobleme geht. Im entspannten Zustand lässt es sich einfach deutlich leichter und schneller einschlafen.
Starten Sie Ihre eigene Aromatherappie! Schon 5 Minuten eifriges Lavendel-Schnuppern senkt die Kortisolkonzentration im Körper. Unser Stresslevel sinkt. Da verwundert es nicht, dass er mittlerweile ein zugelassenes Arzneimittel ist und bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt wird. Praktisch ist Lavendel hier besonders in einem Roll-On, der z. B. auf die Schläfen aufgetragen wird, oder als Füllung für ein Kissen. So haben Sie den Duft immer besonders nah an der Nase.
Lavendel für Schwangere, Babys und Kinder
Ätherisches Öl aus Echtem Lavendel (Lavandula Angustifolia) sollte von diesen Personengruppen nur fachgerecht verdünnt eingesetzt werden. Auf Speik- und Schopflavendel verzichten sie lieber komplett. Denn diese enthalten einen hohen Anteil an Terpen und können Kopfschmerzen auslösen, sowie Hirn und Leber schädigen.
Fazit: Betörender Duft, vielseitig anwendbar & noch immer geheimnisvoll
Lavendel kann, wie anfangs erwähnt, in so vielen weiteren Bereichen mit seinem Können glänzen. Ob in Honig oder anderen Speisen und Getränken, in Duschgels, Bädern, Roll-ons und Cremes, als aromatische Füllung in Kissen, oder einfach in einer Vase auf dem Kaffeetisch. Viele seiner kostbaren Wirkungsweisen sind bereits erforscht. Der echte Lavendel hat jedoch noch das eine oder andere Geheimnis, das man mithilfe von Studien künftig hoffentlich lüften kann.