Nennen wir das heutige Thema schlicht beim Namen: Blähungen. Jeder hat mal Flatulenz, also im weitesten Sinne „Luft im Bauch“. Allen stets etwas unangenehm, in den meisten Fällen ist dann aber auch nichts weiter dabei …
… doch wie kommt die „Luft in den Bauch“? Und wieder hinaus?
„Schuld“ an dem Blähbauch sind unsere ansonsten treuen Helfer – die Darmbakterien. Denn was an aufgenommenen Nahrungsmitteln bis zum Darmeintritt noch nicht verdaut werden konnte, ist ein gefundenes Fressen für sie. Und während sie es zersetzen – ein ganz normaler Teil des Verdauungs- und Stoffwechselvorgangs – entstehen die berüchtigten „Darmwinde“, letztlich nichts anderes als schnöde Gase wie Kohlenstoffdioxid oder Methan. Und die müssen, nun ja, eben irgendwohin. Manches davon kann über den Blutkreislauf zur Lunge gelangen und wird dann schlicht mit ausgeatmet. Anderes wird – und wir wollen ja heute nicht drum herumrumreden – im Zuge der weiteren Verdauung eben einfach ausgepupst …
Tipp: Ein anderer Grund kann tatsächlich auch eine hastige Nahrungsaufnahme sein, wodurch beim Schlucken dann viel Luft ungewollt mit in Richtung Darm gelangt. Das vielzitierte „gründliche Kauen“ wirkt dann bereits Wunder.
Und was kann, beziehungsweise sollte man dagegen tun?
Zunächst eigentlich nichts, denn das Ganze ist, wie beschrieben, ein völlig natürlicher Vorgang und auch medizinisch unbedenklich. Erst wenn die Gasbildung ein übliches Maß überschreitet, kann es unangenehm werden. Das kann sich dann in einem durch ein Zuviel an überschüssiger Luft auch physisch „geblähtem“ Bauch äußern und für die Betroffenen manchmal sogar unangenehme Schmerzen nach sich ziehen. Wer des Öfteren hierunter leidet, sollte beobachten, ob ein Zusammenhang mit üblichen verdächtigen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Linsen, …), Knoblauch/ Zwiebeln, Zuckerersatzstoffen oder auch der einen oder anderen Kohlsorte bestehen könnte. Und diese dann gegebenenfalls einschränken. Aber auch (temporäre) Ernährungsumstellungen wie ballaststoffarme Diäten, die Fastenzeit, oder Schlemmerei an Feiertagen können natürliche Gründe für übermäßige Flatulenz sein – die dann allerdings in den meisten Fällen auch genauso schnell wieder verschwinden sollte …
Gibt es gegen Blähungen auch Hausmittel oder Medikamente?
Entgegen aller Mythen hilft der bei Genießern nach einer schweren Mahlzeit beliebte „Verdauungsschnaps“ nicht, oder wenn, dann nicht wegen des Alkohols, sondern wegen der Bitterstoffe im Getränk. Ein Kaffee tut’s also auch! Viele schwören zudem auf die an ebendiesen Bitterstoffen reichen Artischocken oder auf das in Mariendisteln enthaltene Silymarin. Auch Tees, etwa aus Kamillenblüten, Fenchel,Salbei oderPfefferminze können nach dem Essen die Verdauung beruhigen.
Tipp: Was an dieser Stelle nicht in Vergessenheit geraten sollte, ist der gute alte Verdauungsspaziergang, der ebenfalls Wunder bewirken kann.
… und was, wenn es nicht besser wird?
Tatsächlich kann ein stetes Übermaß an „Luft im Bauch“ auch medizinische Gründe haben. So kann beispielsweise ein sogenanntes Reizdarmsyndrom vorliegen. Oder die Beschwerden deuten auf eine Lebensmittelunverträglichkeit wie etwa Fruktoseintoleranz (Fruchtzucker), Glutenunverträglichkeit (einige Getreidearten) oder Laktoseintoleranz (Milchzucker) hin. Wenden Sie sich dann bitte umgehend an Ihren Arzt, auch, und vor allem dann, wenn zu den unangenehmen Blähungen Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall hinzukommen sollten.