Grauer Himmel, Regen und Kälte bestimmen in diesen Wochen unseren Alltag. Die beste Zeit also, um einen wärmenden und schmackhaften Tee zu trinken. Am besten aus exotischen Gefilden, denn dann können wir uns bei der entspannenden Tasse Tee gedanklich in die warmen Anbaugebiete flüchten.
Mehr als ein Strauch
In Brasilien sind es zurzeit 21 bis 27 Grad Celsius, ideale Voraussetzungen für unseren Mate-Tee, der hier angebaut wird. Bei Teeanbaugebieten denken wir zuerst an große Felder voller Tee-Sträucher, die vielleicht sogar in unmittelbarer Nähe zum Regenwald liegen. Doch die Mate-Pflanze ist nur in ihrer kultivierten Form mit einem Strauch vergleichbar. Wild wachsende Mate-Pflanzen können Wuchshöhen von bis zu 16 Metern erreichen. Die Mate-Pflanzen sind mit unserer heimischen Stechpalme verwandt und wurden bereits vor der Kolonialzeit von der einheimischen Bevölkerung als Aufgussgetränk aber auch zur Linderung verschiedener Leiden verwendet. Auch der Name Mate stammt bereits aus dieser Zeit.
Getränk und Gefäß zugleich
Doch Mate ist nicht nur die Bezeichnung für die Pflanze an sich, sondern auch der Inka-Name für das traditionelle Gefäß (Kalebasse), aus dem eben jener Mate-Tee getrunken wird. Die Kalebasse entsteht durch das Aushöhlen eines Flaschenkürbisses. Erst das Ausreifen und langsame Trocknen machen die Kalebasse dann holzig und undurchlässig für Wasser. Heutige Mate-Trinkgefäße sind häufig auch aus Keramik, Porzellan oder Metall.
Die getrockneten und zerkleinerten Blätter des Mate-Strauches werden in spanischsprachigen Ländern yerba bzw. hierba (=Kraut) genannt.
Trendgetränk Mate
Während der Mate-Tee in Südamerika also eine große Wertschätzung genießt und als eine Art Kultgetränk gilt, ist er hierzulande im Jahr 2017 oft nur eingefleischten Tee-Fans bekannt. Trotzdem hat sich Mate in den letzten Jahren zu einem Trendgetränk entwickelt. Der Grund dafür: Die Mate-Limonade, die sich als weniger süßliche Alternative zu Wachmacher-Getränken wie Cola & Co. auf dem Getränkemarkt etabliert hat.
Auch das Teegeschäft scheint von dieser Entwicklung zu profitieren. Denn auch exotische Sorten und Tees aus dem Bio-Anbau, wie unser Mate-Tee, werden laut des Deutschen Teeverbands e.V. immer beliebter.
Wirkung von Mate-Tee
Mate-Tee enthält im Gegensatz zur Mate-Limonade selbstverständlich keinen Zucker, außer man versüßt ihn sich selbst, z. B. mit Stevia. Mateblätter enthalten Koffein, Theobromin, Theophyllin und Gerbstoffe. Die Inhaltsstoffe wirken anregend und harntreibend auf den menschlichen Organismus. Im Gegensatz zum Kaffee sorgt die Verbindung von Koffein und Gerbstoffen im Tee allerdings für eine dauerhaft anregende Wirkung. Dabei liegt der Koffeingehalt unter dem von Kaffee.
Die traditionelle Zubereitung von Mate-Tee
Für den Mate-Tee sollte traditionell nicht kochendes, heißes Wasser verwendet werden, das drei bis fünf Minuten ziehen muss. Anders als bei herkömmlichen Teebeuteln, Tee-Eiern oder Teefiltern wird der Mate-Tee erst beim Trinken gefiltert. Die sogenannte Bombilla ist ein metallener Strohhalm mit einem eingebauten Sieb am unteren Ende. So kann man den Tee genussvoll trinken, ohne dass sich die Teeblätter in den Mund verirren. Um den perfekten Mate-Tee auf traditionelle Weise zu genießen, halten Sie sich einfach an unsere 5 Schritte.
In 5 Schritten zum perfekten Mate-Tee
- Yerba in die Kalebasse füllen.
- Kalebasse mit der Handfläche schließen und schütteln damit sich die kleinen Partikel des Yerba an der Handfläche absetzen.
- Leicht schräg halten und Mate an eine Seite anklopfen bzw. festdrücken.
- Bombilla an der Seite mit wenig Mateblättern platzieren.
- Heißes Wasser an der Bombilla entlang vorsichtig in die Kalebasse laufen lassen.
Für das Nachfüllen des Wassers ist in der traditionellen Zubereitung immer die gleiche Person zuständig (meist der Gastgeber). Derjenige trinkt auch den ersten Aufguss, da dieser meist noch sehr bitter schmeckt.
Die Kalebasse wird anschließend solange mit heißem Wasser aufgefüllt und zum Trinken herumgereicht, bis der Mate-Tee keine Luftbläschen mehr wirft. Das ist das Zeichen dafür, dass der Mate ausgewaschen ist und ausgetauscht werden sollte.
Mate-Tee-Tutorial
Noch einfacher geht es mit Miris Mate-Tee-Tutorial von der Akademie der Bayerischen Presse. Hier könnt ihr euch jeden Schritt noch einmal ganz genau anschauen.