„Zwei Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen“ – dieser Satz steht am Anfang vieler Rezepte. Und das mit Fug und Recht! Denn Speiseöle unterstützen und vereinfachen nicht nur jedweden Bratvorgang, sie sind in vielen Gerichten auch – um die Formulierung kommt man an dieser Stelle nicht herum – Geschmacksträger. Früher führte die Anweisung meist zum Griff nach der goldgelben Flasche mit dem geschmacksneutralen Keimöl. Dann eroberte das im mediterranen Raum seit jeher dominierende Olivenöl auch hierzulande mehr und mehr die Herzen und Gaumen der Verbraucher. Heute haben die Speiseölregale in den Märkten beträchtliche Ausmaße und die Vielfalt ist schon beinahe unüberschaubar. Wir wollen ein wenig Licht ins Dunkel bringen, auch wenn, dies vorab, alle hochwertigen Öle möglichst von der Sonnenstrahlung fern gehalten werden sollten, und Ihnen einige unserer beliebtesten Speiseöle vorstellen. Vom Allrounder bis hin zum Spezialisten.
Rapsöl und Sonnenblumenkernöl
Rapsöl und Sonnenblumenkernöl sind gewissermaßen die „Klassiker“ unter den Speiseölen. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Erhitzbarkeit, ihre weitgehende Geschmacksneutralität und ihren meist günstigen Preis aus. Daher bieten sie sich für alle Zwecke an, bei denen größere Mengen an Fett benötigt und hohe Temperaturen erreicht werden, etwa beim Braten, Frittieren oder – als vegetarischer Butterersatz – auch beim Backen. Zudem sind sie bestens zum Aromatisieren geeignet, etwa als Basis für Knoblauch-, Chili- oder Kräuteröl und als Grundlage für Mayonnaise oder Marinaden. Sie enthalten zudem von Natur aus einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und tragen somit zu einer ausgewogenen Ernährung bei.
Erdnussöl
Erdnussöl ist ebenfalls hoch erhitzbar, und somit zum Kochen, Braten und Frittieren bestens geeignet und ist gleichermaßen reich an ungesättigten Fettsäuren (Ölsäure, Omega-9). Anders als die oben genannten Öle, hat es allerdings einen intensiven, nussigen Eigengeschmack, der noch dadurch unterstützt wird, dass die Erdnüsse vor der Pressung geröstet werden. Seine Stärken spielt es dadurch vor allem in der asiatischen Küche aus – die Paradedisziplin von Erdnussöl sind unserer Auffassung nach Wok-Gerichte.
Walnussöl
Walnussöl ist etwas Besonderes und wir haben lange gesucht, bis wir ein Öl gefunden haben, das uns mit seiner Qualität überzeugen konnte. Die Nüsse werden hierfür teilweise geröstet und dann schonend kalt gepresst. Daher sollte es nach Möglichkeit auch nicht erhitzt, sondern bewusst in der kalten Küche eingesetzt oder über fertig zubereitete Speisen gegeben werden. So bleibt auch die wertvolle Alpha-Linolensäure der Nüsse vollumfänglich erhalten. Und sein köstlich-intensiver Geschmack.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl ist – zugegeben – Geschmackssache, sein intensives, leicht scharfes Aroma muss man mögen. Liebhaber essen es sogar löffelweise pur, dadurch kommt dem Organismus auch der hohe Anteil der wertvollen Linolsäure voll zur Geltung. Aber auch Salate und kalte Vorspeisen können von seiner Würze profitieren. Zudem ist es zur äußeren Anwendung, etwa bei unreiner Haut, geeignet.
Sanddornöl
Sanddornöl, genauer gesagt Sanddorn-Fruchtfleischöl, wird, wie der Name schon sagt, aus dem Fruchtfleisch der Sanddornbeere gewonnen und zeichnet sich dadurch aus, dass es tiefrot (Vorsicht: färbt!) und extrem wohlriechend ist. Es ist geschmacklich ebenfalls sehr intensiv und daher wohl zu dosieren, peppt so aber geschmacklich Müsli, Joghurt und Smoothie auf – und liefert reichlich Palmitin- und Palmitoleinsäure.
Hanföl
Produkte auf Basis der Hanfpflanze – selbstverständlich legaler Natur – erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Dass man aus der Pflanze auch hochwertiges Speiseöl gewinnen kann, ist für manchen vielleicht neu: Hanföl zeichnet sich auf geschmacklicher Ebene durch einen milden und nussigen Geschmack aus. Auch die Inhaltsstoffe sind bemerkenswert: Das Verhältnis der enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist nahezu ideal. Seine Stärken spielt Hanföl vor allem in der kalten Küche aus.
MCT-Öl
MCT-Ölist ein Verwandter des Kokosöls, enthält jedoch „nur“ die mittelkettigen, gesättigten Fettsäuren Caprylsäure und Caprinsäure, die besonders leicht verdaulich sind. Es ist geschmacksneutral und daher für viele Speisen als Ersatz für andere, neutrale Öle einsetzbar, sollte allerdings nicht über 120°C erhitzt werden. Besonders zu empfehlen für Menschen, die eine kohlenhydratarme Ernährung (neudeutsch Low-Carb) anstreben.
Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem neuen Lieblingsöl!
In unserer Kategorie Speiseölefinden Sie weitere Sorten wie Kokosöl, Kürbiskernöl, Leinöl, Sesamöl, Distelöl, Omega-3-Speiseöl oder Morinagöl.