Muskeln

Muskeln als Schönheitsideal

Muskeln sind das Schönheitsideal der Männer in unserer heutigen Zeit. Fein definierte Körperpartien, die ästhetisch hervortreten, sind das Ziel vieler Hobbysportler. Doch nur die wenigsten erreichen jene perfekten Muskelpartien, wie Sie in Katalogen, Magazinen und Medien zu sehen sind. Zum einen mag das an übermäßiger Fotobearbeitung in besagten Werbeshootings liegen, zum anderen aber auch an körperlichen Voraussetzungen.

Körperliche Voraussetzungen

Bei Ausdauersportarten wie beispielsweise dem Langstreckenlauf hat die Sportanthropologie festgestellt, dass ein bestimmter Körperbau besonders vorteilhaft ist. Ein Großteil der Gewinner von Langstreckenläufen weist zum Beispiel eine unterdurchschnittliche Körpergröße mit überdurchschnittlich langen Beinen und einem deutlich geringeren Unterschenkelvolumen auf. Dies führt laut David Epstein (The Sports Gene 2013) zu Energieeinsparungen und damit zu einem Wettbewerbsvorteil.

Doch trotz dieser Unterschiede im Spitzensport: Auch Menschen mit einem weniger vorteilhaften Körperbau können Muskeln aufbauen und gute Leistungen in ihren Sportarten erbringen!

Quergestreift und glatt

Wissenschaftlich gesehen wird die Muskulatur in zahlreiche Kategorien unterteilt. So unterscheidet man beispielsweise zwischen Skelettmuskulatur, Herzmuskulatur und glatter Muskulatur. Die Skelettmuskulatur hat die Aufgabe den Körper zu stabilisieren und sorgt für dessen Beweglichkeit. Man nennt sie aufgrund ihrer Beschaffenheit auch gestreifte oder quergestreifte Muskulatur. Die glatte Muskulatur hingegen wird nicht bewusst, sondern vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Hierzu gehört zum Beispiel die Darmmuskulatur. Die Herzmuskulatur stellt eine eigene Kategorie dar, weil sie rhythmisch arbeitet und nicht krampft. 

Muskelfasern

Auch die Muskelfasern werden nach Enzymeigenschaft, Farbe oder Kontraktionseigenschaft in unterschiedliche Typen eingeteilt. Die wohl interessanteste Unterteilung ist die in „schnelle“ und „langsame“ Muskelfasern. Die schnellen Muskelfasern können demnach schnell große Kräfte freisetzen, ermüden aber auch genauso rasch. Die langsamen Fasern hingegen entwickeln weniger Kraft, sind dafür aber ausdauernder. Deshalb geht man davon aus, dass Ausdauersportler besonders viele langsame Muskelfasern besitzen bzw. diese stärker trainiert werden. Sprinter hingegen beziehen ihre Schnellkraft aus den schnellen Fasern.

Eine weitere Theorie besagt, dass die Muskelfasertypen für die schnelle Kontraktion, wie bei Sprints, im Alter abnehmen und die Fasertypen, die vorteilhaft für Ausdauersport sind, zunehmen.

Muskelaufbau

Der Muskelaufbau wird vor allem durch ausgiebiges Krafttraining erreicht. Während Ausdauersport wie Laufen oder Radfahren vor allem darauf abzielt, Gewicht und Fett zu verlieren, setzt Krafttraining auf eine Erhöhung des körperlichen Grundumsatzes durch die stärkere Belastung der Muskeln – was letztlich auch beim Abnehmen helfen kann. Aber damit Muskeln wachsen können, müssen sie nicht nur strapaziert werden, sie brauchen auch die richtigen Nährstoffe – Eiweiße bzw. die darin enthaltenen Aminosäuren. Wer also das Wachstum seiner Muskeln ankurbeln will, sollte zu eiweißreicher Nahrung wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten greifen.

Muskelabbau im Alter

Oftmals macht das Alter einem allzu großen Muskelaufbau allerdings einen Strich durch die Rechnung. Denn bereits im Alter zwischen 25 und 30 beginnt der Körper, Muskeln abzubauen. Und sind diese einmal weg, kommen sie auch nicht wieder. Dennoch lassen sich die Muskeln auch im Alter noch trainieren. Durch moderates Training können die noch vorhandenen Muskeln für mehr Stabilität sorgen und vor Verletzungen schützen.